Costa del Sol

Mittwoch, November 3, 2010 @ 02:11 PM

Die Costa del Sol ist ein Küstenabschnitt der Provinzen Málaga und Cádiz in Andalusien (Spanien) am Mittelmeer. Im Westen reicht die Costa del Sol bis zur Straße von Gibraltar bzw. zur Costa de la Luz, im Westen bis zur Costa Tropical. Entlang der Küste befinden sich bekannte Ferienorte wie Marbella, Màlaga oder Torremolinos.

Geschichte der Costa del Sol

Die Costa del Sol ist noch relativ jung. Die Bezeichnung des Küstenabschnittes wurde zum ersten Mal im Rahmen einer Werbekampagne für eine Kunstausstellung 1929 verwendet. Erst Ende der 1950er Jahre begann der Aufbau einer touristischen Infrastruktur. Einzelne Reisende hatte es zwar schon im 19. Jahrhundert gegeben, aber erst im Zuge des wirtschaftlichen Aufschwungs wurden Urlaubsreisen nach dem Krieg für alle erschwinglich.

Zusätzliche Bekanntheit erlangte die Costa del Sol, weil sie schon früh von vielen Prominenten als Urlaubsziel genutzt wurde. Marbella ist bis heute ein Treffpunkt der gehobenen Gesellschaft. Zu Beginn konzentrierte sich der Tourismus fast ausschließlich auf Torremolinos, doch nach und nach wurden diverse verschlafene Fischerdörfer zu touristischen Zielen umgebaut. Die gesamte Region profitiert bis heute von dieser Entwicklung, denn ein großer Teil der Bevölkerung verdient seinen Lebensunterhalt mit den zahlungskräftigen Reisenden.

Geografie

Costa del Sol mit Blick auf Marokko

Bild: Die Costa del Sol bei Nacht mit Blick auf Marokko; by Antonio unter der CC

Im Norden wird die Costa del Sol fast auf der gesamten Strecke von etwa 300 Kilometern von Gebirgszügen geschützt. Das wirkt sich positiv auf das Klima aus. Ansonsten weist der Küstenabschnitt eine erstaunliche Vielfalt auf. Es gibt viele kleine Landschaften, z.B. die Felsformationen von El Torcal oder die Ebenen rund um Antequera. Da die Menschen in der Region auf den Tourismus angewiesen sind, wird besonders auf die Natur geschaut. Es gibt zahlreiche Schutzgebiete, um die Landschaft auch für künftige Generationen zu erhalten.

Costa del Sol Klima/Wetter

Die Sonnenküste macht ihrem Namen alle Ehre. Im Durchschnitt gibt es 320 Sonnentage im Jahr. Das Klima ist subtropisch. Die Temperaturen sind das ganze Jahr über angenehm. Im Sommer steigen die Werte auf über 30° C. Im Winter liegen die Temperaturen tagsüber im Schnitt bei 15° C bis 17° C.

Beste Reisezeit

Für einen Badeurlaub an der Costa del Sol bieten sich alle Monate von Frühling bis Herbst an. Die Wassertemperaturen erreichen ihre Höchstwerte im September, manchmal auch erst im Oktober. Im Winter ist es sehr ruhig und das Meer noch teils wärmer als die Luft. Die schöne Landschaft lädt in dieser Jahreszeit zu Strandspaziergängen und Wanderungen ein.

Unterkünfte

Die Costa del Sol ist ein Feriengebiet, das in ganz Europa bekannt und beliebt ist. Es gibt Unterkünfte in allen Preisklassen. Vor allem in einem mondänen Ort wie Marbella gibt es ansprechende Luxushotels. Der Pauschalurlauber wird in Sachen Hotels aber natürlich auch fündig. Wer mit der Familie oder in einer Gruppe reist, kann relativ günstig in einer Ferienwohnung oder in einem Ferienhaus wohnen. Für eine hübsche Finca in guter Lage muss allerdings ein entsprechender Preis einkalkuliert werden. Viele Touristen an der Costa del Sol haben eine Pauschalreise gebucht. Das ist oftmals die preiswerteste Reisemöglichkeit.

Touristische Infrastruktur

Die Costa del Sol bietet eine exzellente touristische Infrastruktur. Die meisten Reisenden landen auf dem Flughafen in Màlaga, aber auch die Anreise mit dem PKW oder der Bahn wird genutzt. Zur Erkundung der näheren Umgebung lohnt sich ein Mietwagen, denn viele Sehenswürdigkeiten können bequem mit dem Auto erreicht werden. Das Angebot ist groß, sodass sich ein Preisvergleich lohnt.

Städte und Dörfer an der Costa del Sol

Antequera

Das „Herz von Andalusien“ war einst eine der wichtigsten Handelsstädte auf der Iberischen Halbinsel. Zahlreiche Kirchen, Paläste und Denkmäler erinnern daran, dass die Bürger von Antequera einige Jahrhunderte lang große Reichtümer anhäufen konnten.

Benalmádena

Benalmádena an der Costa del Sol

Bild: Benalmádena an der Costa del Sol; by comakut unter der CC

Die mittlere Kleinstadt Benalmádena hat vor allem schöne Strände und eine erstklassige touristische Infrastruktur zu bieten. Die bekannteste Sehenswürdigkeit ist ein Buddha-Denkmal, eine sogenannte Stupa. Sie wurde im Jahr 2003 der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit einer Höhe von 33 Metern ist sie äußerst imposant und zudem die größte ihrer Art in einem westlichen Staat.

Màlaga

Die Großstadt Màlaga mit mehr als einer halben Million Einwohner hat viele Sehenswürdigkeiten und Kulturveranstaltungen zu bieten. Das Museo Picasso ist für Kunstliebhaber ein Muss. Die Santissima Trinidad ist ein Museumsschiff, das einem berühmten Original aus dem 18. Jahrhundert nachempfunden ist.

Marbella

Marbella hat sich als Treffpunkt der Jet-Set-Gesellschaft einen Namen gemacht. Jeden Abend finden exklusive Partys statt. Wer auf der Gästeliste steht, hat es geschafft. Doch Marbella hat auch für ganz gewöhnliche Touristen einiges zu bieten. Die Arabische Mauer und das alte Stadtzentrum lohnen einen Besuch.

Nerja

Nerja ist eine Kleinstadt, die in erster Linie vom Tourismus lebt. Die wichtigste Sehenswürdigkeit sind die Höhlen von Nerja. Dabei handelt es sich um spektakuläre Tropfsteinhöhlen, die jedes Jahr von vielen Besuchern bewundert werden.

Torre del Mar

Torre del Mar ist berühmt für lange Sandstrände und eine bezaubernde, mehrere Kilometer lange, Strandpromenade.

Torremolinos

Torremolinos war in den 1960er Jahren der erste Ort an der Costa del Sol, der konsequent in Richtung Massentourismus ausgebaut wurde. Aus einem verschlafenen Fischerdorf ist mit der Zeit ein modernes Touristenzentrum geworden. Die Strände Playamar, El Bajondillo und El Saltillo locken nach wie vor jedes Jahr zahlreiche Besucher an. Sehr interessant ist der Crocodile Park.

Torrox – Pueblo und Costa

Torrox besteht eigentlich aus zwei Orten, Pueblo und Costa, die jedoch in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr zusammengewachsen sind. Die verwinkelten Gassen und der typisch maurische Baustil machen Torrox-Pueblo zu einem sehr idyllischen Ort. Torrox-Costa ist deutlich moderner und kann mit einer langen Strandpromenade aufwarten.

Sehenswürdigkeiten

Paraje Natural de El Torcal

Paraje Natural de El Torcal

Bild: Karstlandschaft im Paraje Natural de El Torcal; by RaMaOrLi unter der CC

Der Paraje Natural de El Torcal ist eine Landschaft, die aus Kalksteinfelsen besteht. Diese Karstlandschaft ist im Laufe der Zeit durch die Witterung verändert worden. Die Felsen sind insbesondere durch den Regen zu imposanten Gebilden geformt worden. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob ein Bildhauer ein riesiges Projekt umgesetzt hätte. Doch im Paraje Natural de El Torcal, der sich mitten in der Provinz Màlaga befindet, hat alleine die Natur gewirkt.

Cueva de la Pileta

Die Cueva de la Pileta ist eine Höhle, die berühmt ist für Wandmalereien aus der Altsteinzeit. Die eindrucksvollen Darstellungen zeigen hauptsächlich Menschen und Tiere. Darüber hinaus gibt es aber auch Symbole, deren Bedeutung zum größten Teil unbekannt ist. Einige Forscher vermuten sogar, dass diese Zeichen eine Schriftsprache darstellen. Ein Besuch der Cueva de la Pileta, die sich in der Gemeinde Benaoján befindet, ist ein aufregendes Erlebnis, vor allem für Kinder. Die einzige Beleuchtung ist eine tragbare Lampe.

Museo Picasso

Pablo Picasso ist in Màlaga geboren. Sein Geburtshaus an der Plaza del Merced steht Besuchern offen. Noch interessanter ist allerdings das Museo Picasso, das eine der wichtigsten Picasso-Sammlungen in der ganzen Welt vorweisen kann. Es ist in einem noblen Renaissancepalast untergebracht, dem Palacio de los Condos de Buenavista. In über 200 Werken können die Besucher das künstlerische Schaffen eines der wichtigsten Maler des 20. Jahrhunderts nachvollziehen. Aus allen Phasen gibt es bedeutende Gemälde, sodass ein umfassender Eindruck entsteht.

Das Museo Picasso wurde erst im Jahr 2003 eröffnet. Von Beginn an war es die wichtigste Sehenswürdigkeit in Màlaga und wird von Kunstliebhabern aus der ganzen Welt besucht. Im Sog des neuen Museums hat die Kulturszene der Stadt einen neuen Aufschwung erlebt.

Ruinas de Bobastro

Als Ruinas de Bobastro werden die Überreste von mehreren Monumenten in der Nähe von Ardales bezeichnet. Es handelt sich im Kern um eine mozarabische Kirche aus dem 9. Jahrhundert, eine maurische Burg und diverse Grabstätten. Die mozarabische Kirche ist aus wissenschaftlicher Sicht der interessanteste Fund, da sie die einzige erhaltene christliche Kirche aus dieser Phase der Geschichte ist.

Desfiladero de los Gaitanes

Der Desfiladero de los Gaitanes ist eine Schlucht, in deren Mitte der Guadalhorce fließt. Die steilen Felswände formen eine atemberaubende Landschaft. Für Bergsteiger gibt es einige große Herausforderungen an den schroffen Felsen. Der Desfiladero de los Gaitanes hat eine Länge von etwa 3 Kilometern und eine Höhe von bis zu 400 Metern. Leider ist der Carminito del Rey baufällig. Dieser Königsweg wurde in den Jahren 1901 bis 1905 extra für König Alfons XIII. angelegt. Es handelt sich um einen Pfad, der mitten in der Felswand verläuft und kaum Sicherungen bietet. Er ist recht schmal und erlaubt einen phänomenalen Blick in den Desfiladero de los Gaitanes. In den kommenden Jahren soll der Weg restauriert werden, sodass er von Touristen wieder gefahrlos betreten werden kann.

Castillo de Colomares

Das Castillo de Colomares in Benalmádena ist auf den ersten Blick ein etwas sonderbarer Bau. Das Schloss wurde vom Architekten Dr. Esteban Martín y Martín zwischen 1987 und 1994 im Andenken an die Großtaten des Christoph Kolumbus geschaffen. Die verspielte Architektur zitiert verschiedene Stile, sodass ein etwas fremdartiger Eindruck entsteht. Allerdings ist das Castillo de Colomares ein einzigartiges Bauwerk, das viele sehenswerte Details zu bieten hat.

Feste an der Costa del Sol

Feria de Málaga

Die Feria de Málaga ist ein traditionelles Sommerfest im August. Es wird seit über 500 Jahren gefeiert und dauert 9 Tage. Das Veranstaltungszentrum ist der Cortijo de Torres, ein Platz in Málaga. Jeden Tag gibt es musikalische oder andere künstlerische Darbietungen in der ganzen Stadt. Für Touristen bietet sich die Gelegenheit, die gesamte Palette der spanischen Musik live zu erleben.

Feria San Roque

Die Feria San Roque ist ein Fest, das in dem kleinen Städtchen Monda traditionell im August stattfindet. Das Programm ist vielfältig und reicht von kleinen Wettbewerben bis zu Konzerten. Ein Höhepunkt ist die feierliche Wahl der Festkönigin. Feinschmecker sollten sich den Gazpacho mondeño, eine lokale Traditionsspeise, nicht entgehen lassen.

San-Fermin-Fest

Wenn am Gründonnerstag und am Karfreitag der Ruf „A la vega!“ (Auf zur Wiese!) erschallt, beginnt in Antequera ein großes Spektakel. Die Bruderschaften El Soccoro, La Paz, Los Dolores und El Consuelo tragen einen Thron auf ihren Schultern und bringen diesen zur ihrer Kirche. Die Gläubigen laufen voran und versuchen, nicht vom Thron eingefangen zu werden.

Ostersonntag in Gaucin

In Gaucin werden am Ostersonntag zwei Stiere losgelassen. Vor ihnen her laufen die jungen Männer des Ortes und zahlreiche Schaulustige. Die Kunst besteht darin, den Stieren durch Schnelligkeit und Geschicklichkeit zu entkommen.

Tag des Verdial-Olivenöls

Der Dia del Aceite Verdial findet Ende März in der Ortschaft Periana statt. Jedes Jahr kommen über 10.000 Menschen, um das berühmte Olivenöl zu feiern. Den Besuchern werden viele kulinarische Delikatessen angeboten.

Passionsspiele in Riogordo

Riogordo ist berühmt für seine Passionsspiele, in denen am Karfreitag und am Ostersamstag über 500 Laiendarsteller das Leben Christi darstellen. Die Aufführungen werden in jedem Jahr von mehr als 25.000 Menschen besucht.

Feuerwerk in Tolox

In Tolox wird am 16. August zu Ehren des Heiligen Rochus ein großes Feuerwerk veranstaltet. Über 60.000 Böller werden jedes Jahr in die Luft gejagt, sodass Tolox mittlerweile den Ruf hat, der lauteste Ort in Spanien zu sein.

Aktivitäten

Costa del Golf

Golfplätze Costa del Sol

Bild: Golfen an der Costa del Sol; by Dominic Sayers unter der CC

Die Costa del Sol ist ein Paradies für Golfspieler. Es gibt weit über 50 Golfplätze, sodass für reiche Abwechslung gesorgt ist. Anfänger können einen Einsteiger-Kurs belegen, erfahrene Golfer arbeiten an ihrem Handicap. Die schöne Natur und das milde Klima sorgen für ideale Rahmenbedingungen an der „Costa del Golf„.

Wassersport

An der Costa del Sol kann vielen Wassersportarten nachgegangen werden. Surfen, Windsurfen und Tauchen gehören zu den beliebtesten. Auch Segler schätzen die hervorragenden Bedingungen. Allerdings sind die Kosten für einen Liegeplatz an einem der zahlreichen Sporthäfen relativ hoch. Wer einen Törn mit einem Charterboot unternehmen möchte, sollte nach Möglichkeit schon ein paar Monate vorher über das Internet buchen.

Gastronomie

Die Costa del Sol hat eine Reihe hervorragender Restaurants zu bieten. In vielen kleinen Lokalen wird zudem die traditionelle Küche der Region angeboten. Die typischen Gerichte der Region sind einfach gehalten. Großer Wert wird allerdings auf frische und hochwertige Produkte gelegt. Bekannte Rezepte, die in vielen Restaurants angeboten werden, sind z.B.: Moraga de sardinas (Sardineneintopf), Cazuela de fideos con coquinas (Nudeltopf mit Muscheln), Papas a lo pobre (Bratkartoffeln) oder auch Pescado en adobo (marinierter Fisch).

Die wichtigste Mahlzeit für die meisten Spanier ist das Abendessen. Das mag zwar den Ratschlägen vieler Ernährungsberater widersprechen, ist aber fest verwurzelt in der Landestradition. Wenn die Sonne sich langsam zurückzieht und die Temperaturen angenehmer werden, wird im Familienkreis gerne an einer großen Tafel das Essen ausführlich zelebriert. Das ist auch an der Costa del Sol üblich.

Leave a Reply

Um die Übersicht über Kommentare zu behalten und Missbrauch zu verhindern, speichert diese Webseite Name, E-Mail, ggf. Ihre Webseite, Text sowie IP-Adresse und Zeitstempel Ihres Kommentars. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung.