Provinz Ávila (Spanien)

Montag, Juni 7, 2010 @ 05:06 PM

Ávila ist eine Provinz in der spanischen, autonomen Region Kastilien-Leon. Auf einer Fläche von 8.048 Quadratkilometern leben dort ungefähr 170.000 Menschen. Ávila wird umgeben von den spanischen Provinzen Toledo, Cáceres, Salamanca, Valladolid, Segovia und Madrid.

Geografische Merkmale und Klima

In der spanischen Provinz Ávila herrscht das ganze Jahr über kontinentales Mittelmeerklima. Die Sommer sind heiß, die Winter hart. Die geologischen Gegebenheiten Ávilas lassen die Provinz in drei Zonen unterteilen: die Hochebene im Norden, das Gredos-Gebirge im Süden und die Senke des Duero. Der höchste Berg der Provinz ist der La Plaza del Moro Almanzar (2.592m) im Gredos-Gebirge.

Wissenswertes über Ávila

Obwohl es in der Provinz Ávila viele größere Orte ab 3.000 Einwohnern aufwärts gibt, ist die Industrie in der spanischen Provinz nicht wirklich gut entwickelt. Die Haupteinnahmequellen Ávilas befinden sich in der Landwirtschaft. In dem spanischen Gebiet werden vermehrt Wein, Getreide, Gemüse und Kartoffeln angebaut. Bedeutsam ist auch die Viehzucht.

Teresa von Ávila

Die Heilige Teresa von Ávila, geboren am 28. März 1515 in Ávila und gestorben am 4. Oktober in Alba de Tormes bei Salamanca, ist Spaniens Schutzpatronin. Sie wurde bereits 1614 seelig gesprochen und drei Jahre später zur Patronin von Spanien, Ávila, Alba de Tormes und Neapel ernannt. Teresa von Ávila gilt als Schutzpatronin der Bortenmacher und spanischen Schriftsteller, hilft: in geistigen Nöten; um Gnade betend zu können; gegen Kopf und Herzleiden; für eine innerliches Leben.

Die Heilige Teresa war Ordensfrau, Ordensgründerin, Mystikerin und Kirchenlehrerin. Teresas Todestag war schon der Gedenktag des Franziskus von Assisi, deshalb legte man ihren Gedenktag nach ihrer Heiligsprechung auf den Tag danach. So gedenken die Menschen in Spanien am 5. Oktober der Heiligen Teresa von Ávila.

Sehenswürdigkeiten der spanischen Provinz

Arenas de San Pedro

So sollte man unbedingt die Stadt Arenas de San Pedro besichtigen, da es hier wirklich interessante und beeindruckende Sehenswürdigkeiten zu sehen gibt. Eines dieser ist das Castillo Dela Triste Condesa, auf Deutsch übersetzt „Die Burg der traurigen Gräfin“. Die beeindruckende Burganlage wurde gegen Ende des vierzehnten Jahrhunderts errichtet. Charakteristisch für den Castillo sind vor allem der quadratische Grundriss und die runden Wehrtürme. Sehenswert ist auch die Kirche Nuestra Senora de la Asuncion. Der Sakralbau stammt aus dem sechzehnten Jahrhundert. Das Besondere hierbei ist, dass das Bauwerk dennoch im gotischen Stil errichtet worden war. Das Highlight der Sehenswürdigkeiten von Arenas de San Pedro ist der Palast des Infanten Luis de Borbón. Hierbei handelt es sich um ein klassizistisches Bauwerk, das durch den Bruder von Karl III. im achtzehnten Jahrhundert gebaut worden war. In dem beeindruckenden Gebäude waren im Laufe der Jahrhunderte einige Berühmtheiten zu Gast, wie Goya oder der bekannte Musiker Boccherini. In der Nähe der Stadt befindet sich das Franziskanerkloster San Pedro de Alcantara, welches durch den heiligen Franziskus erbaut worden war. Während des achtzehnten Jahrhunderts fanden umfassende Umbaumaßnahmen an dem Gebäudekomplex statt. Heute beherbergt San Pedro de Alcantara ein Museum, das beeindruckende Kunstwerke aus dem siebzehnten und achtzehnten Jahrhundert ausstellt. Gerade die Kunstliebhaber unter den Besuchern der spanischen Stadt sollten sich das Museum nicht entgehen lassen.

Arevalo

Arevalo gehört ebenfalls zur Provinz Ávila. Die Stadt begeistert ihre Besucher vor allem durch ihre antiken Gebäude, die im Stil der Mudéjar-Kunst errichtet worden waren. Besonders die Altstadt von Arevalo ist ein absoluter Besuchermagnet. Unter den Sehenswürdigkeiten Arevalos sind zahlreiche antike Sakralbauten, wie die Santa Maria la Mayor, San Martin, San Miguel. Die Highlights sind jedoch der Plaza de la Villa und der Plaza del Arrabal. Absolut fantastisch ist die Burg der Stadt. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte einige Male baulich verändert, bietet aber dennoch einen fantastischen Anblick. Das beeindruckende Bauwerk war lange Zeit die Residenz von Königin Isabella der Katholischen. Von der Burg aus hat man einen herrlichen Ausblick über die Stadt. Durch die Vielzahl antiker Bauten wurde Arivalo zum kunsthistorischen Baudenkmal erklärt. Bei den Besuchern Arevalos ist die Stadt sicherlich noch lange im Gespräch, schon alleine wegen der dort heimischen kulinarischen Köstlichkeiten, z.B. dem Spanferkel, oder wie die Einheimischen sagen, das „tosón“ oder „cochinillo de Arévalo“.

Die Stadt Ávila

Ávila Stadtmauer

Ávila Stadtmauer by Sergio unter der CC

Die Stadt Ávila ist nicht nur Hauptstadt der gleichnamigen spanischen Provinz, sondern auch die größte Stadt des ganzen Gebietes. Das spiegelt sich natürlich in einer entsprechend großen Anzahl an Sehenswürdigkeiten wieder.

In der Stadt Ávila gibt es einige interessante Sakralbauten, antike Stadttore, Gebäude und Bauwerke zu bewundern. Um einige Beispiele zu nennen, da wäre der Torreón de los Guzmanes, ein Festungsturm aus dem sechzehnten Jahrhundert oder das Rathaus der Stadt, wie auch die Kirche San Juan usw. Des Weiteren gibt es in der Stadt Ávila einige antike Herrenhäuser zu erkunden. Selbst die Kultur muss man bei einem Urlaub in Ávila nicht vernachlässigen, da in der Stadt einige Museen mit interessanten Ausstellungen ansässig sind. Da viele berühmte spanische Mystiker in Ávila ihren Ursprung haben, wie z. B. Johannes von Kreuz und Theresia von Ávila, ist natürlich die Anzahl der antiken Sakralbauten, wie auch Klöster entsprechend hoch. Zu den Highlights der antiken Gotteshäusern der spanischen Stadt gehört vor allem die Basilika San Vicente aus dem zwölften Jahrhundert. Sie hat den Ruf, der schönste romanische Bau der Stadt zu sein, auch wenn andere architektonische Bauelemente andere Stilrichtungen aufweisen. Direkt neben dem beeindruckenden Sakralbau befindet sich ein Platz, auf dem bis jetzt drei spanische Heilige ihr Leben lassen mussten. Des Weiteren ist die Stadt Ávila berühmt für ihre kulinarischen Köstlichkeiten, wie z.b. das Yemas de Santa Reresa, eine Süßspeise aus Zucker und Eiern oder auch das Kalbsteak aus Ávila.

Kirchen und Klöster in Ávila

Convento de Santa Teresa

Erbaut wurde Convento de Santa Teresa im Jahre 1636, genau an der Stelle, an dem einst das Geburtshaus der heiligen Teresa gestanden hat. Die integrierte Kapelle ist der heiligen Teresa gewidmet. Im Convento befindet sich eine Sammlung von Skulpturen des Bildhauers Gregorio Fernández. Im Monasterio la Encarnación lebte die Heilige Teresa 20 Jahre lang als Ordensfrau. Es stammt aus dem 16. Jahrhundert und befindet sich außerhalb der Stadtmauern.

Basilica de San Vincente

Die Basilica de San Vincente ist Ávilas bedeutendste romanische Kirche. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert. Besonders sehenswert ist die südliche Fassade, im inneren ziehen vor allem das Gewölbe und das Grabmal des Heiligen Vincent, das Interesse der Besucher auf sich. Besucher der Basilica de San Vincente sollten sich auch die romanische Kirche San Ándres ansehen, diese steht gleich hinter der Basilka de San Vincente. Dort findet man eines der bedeutendsten Figurenkapitelle der Stadt.

Real Monasterio de Santo Tomás

Etwas außerhalb von Ávila liegt das Kloster Real Monasterio de Santo Tomás. Es im Jahre 1493 fertiggestellt und diente als Sommerresidenz der spanischen Könige. Der Baustil des Klosters ist gotisch-isabellinisch. Zum Kloster gehört eine besonders sehenswerte einschiffige Kirche. Dort liegen der Sohn von Fernando und Isabella, der Infant Don Juan, begraben. In den damaligen königlichen Räumen befindet sich heute das Orientalische Museum. Die Sammlung fernöstlicher Werke ist sehr sehenswert.

Man kann sich auf jeden Fall sicher sein, dass ein Urlaub in der spanischen Provinz Ávila sicherlich nicht langweilig werden wird, da es hier viele verschiedene Sehenswürdigkeiten und Attraktionen zu erkunden gibt. Für jeden Touristentypen, egal, ob Naturliebhaber, Sportler oder ein an der Kultur interessierter Besucher, in Ávila kommt sicherlich jeder auf seine Kosten. Auch die kulinarischen Köstlichkeiten der spanischen Provinz sind wirklich etwas Besonderes.

Ávilas Küche

Die regionale Küche bietet hauptsächlich Fleisch an. Besonders beliebt ist das Rinder-Steak von Ávila. Dazu werden hauptsächlich Hülsenfrüchte und die bekannten cremigen Bohnen gereicht. Dies ist zwar nur ein Teil der vielfältigen Küche in der Provinz, weshalb auch die vielen Süßspeisen erwähnenswert machen. Den guten Ruf der Süßspeisen verdankt Ávila zu einem großen Teil der Yemas de Santa Teresa, einer Süßspeise aus Eiern und Zucker.

Ausflugsmöglichkeiten in der Provinz Ávila

Sierra de Gredos

Sierra de Gredos

Bild: Sierra de Gredos Ávila; by cabezadeturco unter der CC

Die Sierra de Gredos ist ein Teilgebirge des Kastillischen Scheidegebirges auf der Iberischen Halbinsel. Die Bergkette liegt zwischen der Provinz Ávila, Toledo, Cáceres und der autonomen Gemeinschaft Madrid. Mit etwas Glück können die Besucher einige seltene Tiere wie zum Beispiel den Gredos-Steinbock, das Blaukehlchen, den Weißstorch oder den Spanischen Kaiseradler beobachten. Das Gredos Gebirge ist bestens zum Wandern geeignet, zudem sind dort seltene Pflanzenarten beheimatet. Es sind Wanderungen unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade möglich. Viele Wanderwege führen über mittelalterliche Passwege. Sehr beliebt sind die Dorf zu Dorf Wanderungen.

Die Sierra de Gredos liegt etwa eine Autostunde von den historischen Stadtmauern Ávilas entfernt. Besucher sind vor allem vom Anblick des Bergsees Laguna Grande beeindruckt, welcher sich inmitten der gezackten Graten und Felsgipfel befindet. Die benachbarten Cinco Lagunas, das sind größere und kleinere eiszeitliche Bergseen, sind nicht nur für Touristen ein unerwarteter und ergreifender Anblick, auch die Spanier selbst sind davon immer wieder aufs Neue beeindruckt. Vor allem die landschaftlichen Gegensätze zwischen der Nord- und Südseilte des Gebirges sind sehr beeindruckend.

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